Migräne zählt zu den häufigsten neurologischen Erkrankungen weltweit. In Deutschland leiden schätzungsweise 10 bis 15 Prozent der Bevölkerung darunter, Frauen sind etwa dreimal häufiger betroffen als Männer. Die Symptome reichen von starken, meist einseitigen Kopfschmerzen über Übelkeit, Erbrechen, Licht- und Geräuschempfindlichkeit bis hin zu Sehstörungen und neurologischen Ausfällen. Viele Betroffene berichten von einer massiven Einschränkung der Lebensqualität – im Beruf, im Alltag und im Familienleben. Trotz zahlreicher verfügbarer Medikamente bleibt Migräne für viele Patient:innen schwer behandelbar. Immer mehr Menschen suchen daher nach alternativen, besser verträglichen Therapien.
Prof. Dr. Sven Gottschling, renommierter Schmerzmediziner und Palliativmediziner, leitet das Zentrum für interdisziplinäre Palliativmedizin und Kinderschmerztherapie am Universitätsklinikum des Saarlandes. In seiner langjährigen Praxis begegnet er regelmäßig Patient:innen mit chronischer Migräne, die auf klassische Therapien unzureichend ansprechen oder unter erheblichen Nebenwirkungen leiden.
Die konventionelle Migränetherapie basiert auf zwei Säulen: Akutmedikation zur Behandlung von Migräneattacken und Prophylaxe zur Verringerung der Anfallshäufigkeit. Zu den Akutmedikamenten zählen nichtsteroidale Antirheumatika (NSAR), Triptane und in schweren Fällen auch Opioide. Zur Prophylaxe werden Betablocker, Antidepressiva, Antikonvulsiva und neuere monoklonale Antikörper eingesetzt.
Doch nicht alle Patient:innen profitieren von diesen Medikamenten. Prof. Dr. Gottschling betont: „Viele Migränepatient:innen erleben trotz konsequenter Einnahme häufiger und schwerere Attacken. Hinzu kommen Nebenwirkungen wie Müdigkeit, Gewichtszunahme, Verdauungsprobleme oder kognitive Beeinträchtigungen.“ Besonders problematisch ist der sogenannte Medikamentenübergebrauchskopfschmerz, der durch zu häufige Einnahme von Schmerzmitteln entsteht und die Migräne zusätzlich verstärken kann.
In besonders schweren Fällen greifen Ärzt:innen manchmal zu Opioiden, um Migräneschmerzen zu lindern. Doch diese Medikamente sind mit erheblichen Risiken verbunden: „Opioide können abhängig machen, führen zu starker Müdigkeit, Verstopfung und im schlimmsten Fall zu Atemdepressionen. Für die Migränetherapie sind sie deshalb nur eine Notlösung“, so Prof. Dr. Gottschling. Auch klassische chemische Schmerzmittel wie Ibuprofen, Paracetamol oder Diclofenac sind nicht frei von Nebenwirkungen. Sie können bei langfristigem Gebrauch Magenprobleme, Nierenschäden oder Leberschäden verursachen.
Ein weiteres Problem: Viele Patient:innen berichten, dass die klassischen Medikamente mit der Zeit an Wirksamkeit verlieren. Die Dosierungen müssen erhöht werden, die Nebenwirkungen nehmen zu, und die Lebensqualität leidet zunehmend.
Vor diesem Hintergrund gewinnt Medizinalcannabis als Therapieoption bei Migräne zunehmend an Bedeutung. Prof. Dr. Gottschling ist einer der erfahrensten Cannabis-Therapeuten in Deutschland und setzt Cannabinoide seit vielen Jahren erfolgreich bei Schmerzpatient:innen ein – darunter auch zahlreiche Migränepatient:innen.
Cannabis zählt zu den ältesten Heilpflanzen der Menschheit. Schon vor Jahrtausenden wurde es bei Kopfschmerzen und anderen Beschwerden eingesetzt. Erst im 20. Jahrhundert geriet Cannabis durch gesetzliche Restriktionen in Vergessenheit. Mit der medizinischen Legalisierung in Deutschland im Jahr 2017 ist der Zugang zu Medizinalcannabis für Patient:innen mit schwerwiegenden Erkrankungen wieder möglich.
Cannabinoide wie THC (Tetrahydrocannabinol) und CBD (Cannabidiol) wirken über das körpereigene Endocannabinoid-System, das unter anderem an der Regulation von Schmerz, Schlaf, Stimmung und Immunsystem beteiligt ist. Migränepatient:innen weisen laut aktueller Forschung häufig eine Dysregulation dieses Systems auf – ein Ansatzpunkt für die Therapie mit Medizinalcannabis.
Prof. Dr. Gottschling hebt mehrere Vorteile von Medizinalcannabis hervor:
In seiner täglichen Arbeit erlebt Prof. Dr. Gottschling zahlreiche Beispiele, wie Medizinalcannabis das Leben von Migränepatient:innen nachhaltig verbessert. Ein Patient, der zuvor regelmäßig Opioide einnehmen musste, konnte nach der Umstellung auf Cannabispräparate die klassischen Schmerzmittel vollständig absetzen. Die Zahl und Intensität der Migräneattacken gingen deutlich zurück, die Lebensqualität stieg spürbar.
Eine andere Patientin, bei der sämtliche prophylaktischen Medikamente versagt hatten, profitierte besonders von der entspannenden und schlaffördernden Wirkung von Cannabis. „Viele Migränepatient:innen berichten, dass sie endlich wieder durchschlafen können und sich morgens erholt fühlen – ein enormer Fortschritt nach Jahren der Schlaflosigkeit und Erschöpfung“, so Gottschling.
Die wissenschaftliche Datenlage zu Medizinalcannabis bei Migräne wächst stetig. Studien zeigen, dass Cannabinoide sowohl die Häufigkeit als auch die Intensität von Migräneattacken reduzieren können. In einer aktuellen Untersuchung berichteten 85 Prozent der Patient:innen über eine deutliche Verbesserung der Symptome unter Cannabistherapie. Auch die Zahl der Notfallmedikationen und Krankenhausaufenthalte konnte signifikant gesenkt werden.
Ein wichtiger Aspekt: Medizinalcannabis wirkt nicht nur schmerzlindernd, sondern beeinflusst auch die neurobiologischen Prozesse, die bei Migräne eine Rolle spielen – etwa die Regulation von Neurotransmittern, die Hemmung entzündlicher Prozesse und die Stabilisierung des Schlaf-Wach-Rhythmus.
Die Entscheidung für eine Cannabistherapie trifft Prof. Dr. Gottschling immer gemeinsam mit den Patient:innen. Im ausführlichen Erstgespräch werden die Krankengeschichte, bisherige Therapieversuche, aktuelle Beschwerden und individuelle Lebensumstände besprochen. „Es ist wichtig, realistische Erwartungen zu vermitteln und die Therapie eng zu begleiten“, betont Gottschling.
Die Auswahl der geeigneten Cannabispräparate (Blüten, Extrakte, Öle) und die Dosierung erfolgen individuell. Meist wird mit einer niedrigen Dosis begonnen, die langsam gesteigert und regelmäßig angepasst wird. Die Patient:innen führen ein Schmerztagebuch, um Wirkung und mögliche Nebenwirkungen genau zu dokumentieren.
Medizinalcannabis steht in verschiedenen Darreichungsformen zur Verfügung:
Prof. Dr. Gottschling empfiehlt, die Therapie immer unter ärztlicher Kontrolle zu beginnen und regelmäßig Rücksprache zu halten. Die meisten Patient:innen berichten, dass sie nach einer kurzen Eingewöhnungsphase ihre individuelle Dosis gut kennen und im Alltag sicher anwenden können.
Im Vergleich zu chemischen Schmerzmitteln und Opioiden ist das Nebenwirkungsprofil von Medizinalcannabis günstig. Häufigste Nebenwirkungen sind Mundtrockenheit, leichter Schwindel oder gelegentliche Müdigkeit, die meist nach kurzer Zeit verschwinden. „Im Gegensatz zu Opioiden gibt es bei Cannabis keine Atemdepression, keine Organschäden und kein Risiko einer tödlichen Überdosierung“, betont Gottschling.
Ein weiterer Vorteil: Die Patient:innen behalten ihre kognitive Leistungsfähigkeit und können – bei verantwortungsvollem Umgang – weiterhin am Straßenverkehr teilnehmen. Voraussetzung ist die ärztliche Bescheinigung und das Einhalten der gesetzlichen Vorgaben.
Ein zentrales Ziel der Cannabistherapie ist es, den Bedarf an klassischen Schmerzmitteln und insbesondere Opioiden deutlich zu senken. Prof. Dr. Gottschling berichtet von zahlreichen Fällen, in denen Patient:innen nach erfolgreicher Einstellung auf Medizinalcannabis ihre bisherigen Medikamente absetzen oder stark reduzieren konnten. Das Risiko von Nebenwirkungen, Abhängigkeit und Organschäden sinkt dadurch erheblich.
Migräne beeinflusst nicht nur den Körper, sondern auch die Psyche und das soziale Leben. Viele Patient:innen leiden unter Angst vor der nächsten Attacke, sozialer Isolation und depressiven Verstimmungen. Medizinalcannabis kann dazu beitragen, diesen Teufelskreis zu durchbrechen: Weniger Schmerzen, besserer Schlaf und mehr Energie führen zu einer spürbaren Verbesserung der Lebensqualität.
Prof. Dr. Gottschling betont: „Cannabis ist kein Wundermittel, aber für viele Migränepatient:innen eine echte Chance. Entscheidend ist die individuelle Einstellung der Therapie und die enge ärztliche Begleitung.“
Trotz der positiven Erfahrungen gibt es in Deutschland weiterhin Vorbehalte gegenüber Medizinalcannabis – sowohl bei Patient:innen als auch im Gesundheitswesen. „Viele Menschen verbinden Cannabis nach wie vor mit illegalem Drogenkonsum. Dabei ist der medizinische Einsatz klar geregelt und sicher“, so Gottschling.
Er plädiert für mehr Aufklärung und einen offenen Umgang mit dem Thema. Die wissenschaftlichen Erkenntnisse belegen eindeutig, dass Cannabinoide eine wertvolle Ergänzung im Therapiearsenal gegen Migräne darstellen – insbesondere für Patient:innen, die unter den Nebenwirkungen klassischer Medikamente leiden oder keine ausreichende Wirkung erzielen.
Ein häufiges Thema ist die Fahrtauglichkeit unter Cannabistherapie. Patient:innen mit ärztlicher Verordnung und verantwortungsvollem Umgang dürfen grundsätzlich am Straßenverkehr teilnehmen, sofern sie nicht unter akuter Wirkung stehen. Prof. Dr. Gottschling empfiehlt, stets alle relevanten Dokumente mitzuführen und sich regelmäßig ärztlich bestätigen zu lassen, dass die Therapie ordnungsgemäß erfolgt.
Die Erfahrungen aus der Praxis und die wachsende wissenschaftliche Evidenz zeigen: Medizinalcannabis ist eine sichere, gut verträgliche und effektive Option für viele Migränepatient:innen – insbesondere dann, wenn klassische Medikamente versagen oder zu viele Nebenwirkungen verursachen. Die individuelle Dosierung, die geringe Organtoxizität und die positiven Effekte auf Schlaf, Stimmung und Lebensqualität sprechen für einen breiteren Einsatz im klinischen Alltag.
Prof. Dr. Gottschling wünscht sich, dass mehr Ärzt:innen und Patient:innen die Chancen der Cannabistherapie erkennen und nutzen.
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